Die Kindertasche muss ganz besonderen Anforderungen gerecht werden – leicht soll sie sein, robust, anpassbar und gefallen wär auch nicht schlecht. Kein Wunder, dass die Entscheidung für viele Eltern alles andere als leicht ist. Damit für Sie die Wahl nicht in Stress ausartet, haben wir hier ein paar Anregungen und Tipps für Sie zusammengetragen. Lesen Sie hier, welche Arten unterschieden werden, für welches Alter sie geeignet sind und was Sie sonst noch beim Kauf beachten sollten!

Welche Arten von Kindertaschen gibt es?

Den Begriff Kindertasche nutzen wir in diesem Blogbeitrag als Oberbegriff für alle Taschen, Rucksäcke und andere Gepäckstücke, die für den Alltag mit Kindern hilfreich sind. Es handelt sich also um Gebrauchsgegenstände, die Sie oder Ihr Kind tagtäglich nutzen. Um möglichst lange Freude an diesen zu haben, gilt es einiges beim Kauf zu beachten.

Je nach Lebensabschnitt müssen diese Taschen verschiedene Anforderungen erfüllen, um Kindern und Eltern eine sinnvolle Hilfe zu sein. Im Folgenden finden Sie eine Unterscheidung von Kindertaschen nach den Altersklassen – von der Geburt bis zum Teenager-Alter. Auch die Wickeltasche möchten wir kurz aufführen, auch wenn diese von den Eltern statt vom Kind getragen wird.

Die Kindertasche für Eltern von Neugeborenen – Baby- bzw. Wickeltasche

Sind Sie schwanger, beabsichtigen Sie ein Baby zu adoptieren oder als Freunde oder Großeltern möchten Sie die Eltern beim Großziehen unterstützen? Dann kommen Sie nicht um eine sinnvoll ausgewählte Babytasche herum. Diese beinhaltet alles Notwendige, um einen kleinen Menschen zu wickeln und umzuziehen, zu stillen und füttern, zu beruhigen und schlicht zu umsorgen.

Dabei sollten Sie also nicht an Volumen und Stauraum geizen. Auch Innenfächer, Außenfächer und Unterteilungen helfen dabei, alles schnell griffbereit zu haben. Das heißt aber nicht zwingend, dass größer gleich besser ist. Orientieren Sie sich lieber am Inhalt und legen Sie sich gegebenenfalls zwei verschieden Größen zu. Denn für kurze Strecken mag eine kleine Umhänge-Babytasche genügen, während ein Wochenendtrip mit dem Auto schon eine große Wickeltasche verlangt. Und auf dem Fahrrad macht sich möglicherweise ein Rucksack als Wickeltasche am besten.

Neben Größe und Gewicht spielt natürlich auch das Material und die Optik Ihrer Babytasche eine wichtige Rolle. Vor allem unterwegs mit Kindern muss diese nämlich einiges aushalten. Also sollte Sie unter anderem wetterresistent und leicht zu reinigen sein. Dafür ist Kunstleder prädestiniert, da es Wasser und Schmutz abweist, feucht abwischbar ist und Kratzer eine schöne Patina bilden. Zudem ist Kunstleder in gedeckten Farben eine Option, wenn bunte Blümchen nicht so ihr Ding sind und die Wickeltasche auch mit ins Büro soll.

Die erste eigene Tasche – Kindergartenrucksack bzw. Vorschultasche

Im Vorschulalter, aber auch schon ab 2 Jahren, können Kinder ihre eigene Tasche tragen. Das fördert Selbstständigkeit, Ordnungssinn sowie Planungsvermögen – Eigenschaften, die Ihr Kind auf die Zukunft vorbereiten. Doch auch wenn die Kleinen mehr aushalten als ihr Alter vermuten lässt, sollten die zarte Wirbelsäule und Muskeln nicht überstrapaziert werden. Und ganz wichtig: Ihr Kind sollte Selbstständigkeit nicht mit zu schwerem Gepäck und damit einer unschönen Erfahrung verbinden.

Daher empfehlen wir, dass Kinder ab 2 Jahren nur für kurze Strecken und maximal 10 % ihres Eigengewichtes tragen sollten. Alles von Medikamente, über die Brotdose, eine leichte Mini-Trinkflasche bis zu einem Stofftier sollten Sie lieber in den eigenen Rucksack packen und nicht die Kleinen tragen lassen. Neben einem geringen Gewicht helfen auch gepolsterte Trageriemen, größenverstellbare Gurte und eine ergonomische Passform beim angenehmen Tragekomfort.

Die Kleinen sollten dazu in der Lage sein, die Schnallen oder andere Verschlusssysteme an ihrer ersten Kindertasche selbst zu öffnen und zu schließen zu. Auch beim Aussehen sollten Sie die Vorlieben (z.B. das Lieblingstier) ihres Kindes bedenken. So findet es seine Tasche auch in wuseligen Kindergruppen schnell wieder und hat besonders viel Freude daran. Grellbunte Farben und Reflektoren hingegen machen den Rucksack im Straßenverkehr sicherer. Und Materialien wie Kunstleder sind perfekt, um die Kindertasche wasser- und schmutzabweisend zu gestalten. Zudem lässt sich dieses umweltschonende Material sehr einfach reinigen.

Von der Vorschule in die Grundschule – der feste Schulranzen

Der klassische Schulranzen wird meist nur im Grundschulalter genutzt, hat dort aber durchaus seine Berechtigung. Er ist zwar etwas schwerer, durch seine stabile Kastenform verteilt sich das Gewicht aber insgesamt gleichmäßiger auf dem kleinen Rücken. Außerdem werden die Schulmaterialien im Inneren besser vor Schmutz, Regen und Beschädigungen geschützt. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass die Breite der Kindertasche die der Schultern nicht überschreitet.

Das übersichtliche Innere eines Ranzens ist für junge Kinder sinnvoll, da diese den sorgfältigen Umgang mit geliehenen Büchern und ein eigenes Ordnungssystem erst noch lernen müssen. Zudem halten diese Modelle viel aus und sind idealerweise sehr sicher im Straßenverkehr, denn sie werden durch die DIN 58124 (Schulranzennorm) genormt und besitzen großen Reflektorflächen. Zusätzlich kann pflegeleichtes und strapazierfähiges Kunstleder die Haltbarkeit der Kindertasche enorm verlängern. Und so vielleicht später auch noch an jüngere Geschwister weitergegeben werden.

In aller Regel haben diese Schulranzen nämlich spätestens nach der Grundschule ausgedient, da sie bei älteren Kindern einen eher negativen Ruf haben und als uncool gelten. Allgemein ändert sich der Geschmack unserer Kleinsten noch recht oft. Bedenken Sie darum auch, dass Ihr Spross nächstes Jahr womöglich nicht mehr den gleichen Zeichentrickfilm mag und dann auch einen Ranzen mit solchem Motiv nicht mehr nutzt. Generell ist ein fester Schulranzen aber vor allem bei zierlichen Kindern eine rückenschonende Option, sofern er richtig gepackt wird.

Für ältere Schulkinder und Teenager – der Schulrucksack

Mit zunehmendem Alter prägen sich auch die eigenen Vorstellungen Ihres Kindes immer mehr. Nun gilt es also, dem Nachwuchs seinen coolen Rucksack zu ermöglichen, ohne seine Entscheidung mit Rückenschmerzen quittiert zu bekommen. Also muss eine zeitlose Kindertasche für die Schule und Freizeit her, die vor allem dem Kind zusagt, aber auch rückenschonend ist.

Solche Rucksäcke oder Taschen aus Kunstleder in einem schlichten Naturton wie Grau, Braun oder Beige, können auch zu ersten Vorstellungsgesprächen und Praktika mitgenommen werden. Dadurch werden sie viel länger genutzt. Auch Lieblingsfarben ohne auffällige Muster könnten eher die gesamte Schulzeit gefallen, als die Kindertasche mit roten Rennwagen oder buntem Blumenmuster. Ebenfalls beliebt: Umhängetaschen mit zwei optionalen Schultergurten, die situationsbedingt angepasst werden können.

Beziehen Sie also ruhig Ihr Kind mit in die Kaufentscheidung ein – immerhin müssen ja nicht Sie jeden Tag mit der Kindertasche in die Schule gehen. Auch bei dem flexiblen und leichten Schulrucksack gibt es diverse Modelle mit mehr oder weniger Tragekomfort. Einige sind sehr stabil gepolstert und auch für Reisen bestens geeignet, während andere nur leichtes Gewicht und kurze Wege ohne Rückenschmerzen ermöglichen.

Welche Kindertasche ist für welches Alter geeignet?

Grundlegend sollte es bei der Auswahl vom Rucksack für Kinder eher um die Statur und die Kondition gehen, als um das Alter. Denn durchaus kann ein Kindergartenkind sehr groß sowie aktiv und stabil gebaut sein, während manche Teenager sehr zierlich sind und nicht viel heben können. Es gibt aber ein paar Faustregeln, an die Sie sich bei der Wahl einer geeigneten Kindertasche halten können:

  • Kleinkinder (ab 2 Jahre): nur für kurze Zeit, nicht mehr als 10 % des Eigengewichts
  • Kindergartenkinder: nicht mehr als 1 kg über längeren Zeitraum
  • Grundschulkinder (bis 8 Jahre): maximal 3 kg
  • Grundschulkinder (bis 12 Jahre): maximal 5 kg
  • Teenager: bis 7 kg

Alles darüber hinaus ist der Rückengesundheit und auch der Freude des Kindes beim Schulweg oder Wandern nicht zuträglich und sollte die absolute Ausnahme sein. Was in Kindergärten üblich ist, finden Sie auch in vielen Schulen: Schließfächer erleichtern die Traglast und Kinder lernen sich selbst zu organisieren.

Was Sie beim Kauf einer Kindertasche beachten sollten

Abschließend möchten wir noch einmal zusammenfassen, auf welche Eigenschaften Sie generell bei der Auswahl einer Kindertasche achten sollten. Denn neben gewissen Gewichtsgrenzen und der maximalen Tragezeit, gibt es einige grundlegenden Eckpunkte. Wenn Sie diese beachten, werden Sie und ihr Kind länger Freude mit dem Ranzen, dem Rucksack und der Kindertasche haben:

  1. Angemessene Größe beachten (maximal Schulterbreite)
  2. Tragekomfort bedenken (gepolsterte Trageriemen usw.)
  3. Sicherheit im Straßenverkehr (DIN 58124)
  4. Zeitlose Optik wählen (mit zunehmendem Alter schlichter)
  5. Pflegeleichte Materialien bevorzugen (beispielsweise Kunstleder)
  6. Kind einbeziehen (das Kind muss die Tasche täglich tragen, nicht Sie)

Schon mit diesen Hinweisen im Hinterkopf wird Ihnen die Wahl einer geeigneten Kindertasche wesentlich leichter fallen. Lassen Sie Ihr Kind die Tasche in jedem Fall vor dem Kauf probetragen, damit sie auch wirklich nicht zu groß ist. Denn neben einem hässlichen Rucksack ist auch der ungeliebt, der Schmerzen verursacht.

Quellen
www.schultaschen-ratgeber.info/…/der-schulranzen-im-schnell-check-ist-wichtig/
www.bergzeit.de/…/kinderrucksack-wanderrucksack-kinder/
www.netmoms.de/…/checkliste-wickeltasche/